John Carter

17 03 2012

Unterhaltsames Popcornkino ohne hohen Anspruch

Edgar Rice Burroughs‘  Buchseries „John Carter“ hat über die Jahre hinweg Filme wie „Avatar“, Flash Gordon“ und natürlich „Star Wars“ beeinflusst. Mit genau diesen Filmen muss sich jetzt auch das Megaprojekt von Disney messen. Das von den Machern erwünschte Science-Fiction Meisterwerk ist „John Carter“ sicher nicht geworden, so schlecht wie befürchtet ist der Film aber bei weitem nicht. Das Science-Fiction Märchen bietet trotz einiger Schwächen kurzweilige Unterhaltung mit allerhand Schauwerten.

Der Bürgerkriegs-Veteran John Carter (Taylor Kitsch) wird durch eine Begegnung mit einer mysteriösen Person auf den Planeten Mars transportiert. Auf diesem findet gerade ein Krieg zwischen verschiedenen Völkern statt. Die selbstbewusste Dejah Thoris (Lynn Collins) versucht ihr Volk gegen den Kriegsherren Sab Than zu verteidigen, doch dieser hat eine übernatürliche Waffe in seinem Besitz. John Carter und das Alienvolk um Tars Tarkas werden unbeabsichtigt in diesen Krieg gezogen und sind für die Schlacht auf dem Mars entscheidend.

Bei einem Film dieser Machart, muss man jederzeit zwischen Form und Inhalt unterscheiden. Die Geschichte, die wie auch bei Avatar und Star Wars, sekundär ist, ist auch hier nicht wirklich außergewöhnlich. „John Carter“ bietet die gewohnte Science-Fiction und Fantasy Elemente. Immerhin versuchen die Autoren Hintergründe zu schaffen und den unterschiedlichen Charakteren einigermaßen Leben einzuhauchen. Obwohl der Film recht kindlich wirkt, legt er mehr Gewicht auf die Handlung als manch anderer Sommerblockbuster. Leider wirken die Beziehungen und Emotionen der Hauptpersonen bisweilen recht aufgesetzt, was vor allem an den konstruierten und arg naiven Dialogen bemerkbar ist. Der Film geht mit seinen Charakteren etwas lieblos um und entfesselt nicht sein gesamtes Potential. Hauptaugenmerk liegt natürlich auf der Action und den Schauwerten des Films und diese können sich tatsächlich sehen lassen. Abgesehen von einigen schwächeren Effekten (fast immer wenn die Person John Carter animiert wird), sieht der Film nicht annähernd so künstlich aus wie die Trailer vermuten ließen. Gerade die Raumschiffe und Aliens sehen großartig aus. Störend sind wie immer die 3D Effekte: Gerade für einen effektlastigen Film scheint 3D ein geeignetes Medium zu sein, doch die zusätzliche Dimension sorgt immer wieder für einen künstlichen Eindruck (Entgegen der Marketingaussage, dass 3D wie das „reale Leben“ ist, entspricht die Technologie nicht den Sehgewohnheiten des Menschen). In 2D wäre der Film wahrscheinlich beeindruckender, da Farben, Animationen und Bewegungen besser herüber kommen.

Am Ende schafft es John Carter weder durch die Handlung noch durch die Action etwas wirklich besonderes zu präsentieren. Doch der Film lässt das Kind im Zuschauer wieder auferstehen und bietet über 120 Minuten extrem kurzweilige und actionreiche Unterhaltung (und mit „Woola“ einem der besten Sidekicks der letzten Jahre). Dass der Film, vor allem wegen seinem immensen Budget, schon von einigen als Flop bezeichnet wird, hat er bei Weitem nicht verdient.

Wertung 7/10


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