Avengers

27 04 2012

Bombastischer Comicverfilmung als perfekter Sommerblockbuster

Das Multimillionen Dollar Projekt „Avengers“ kann man getrost als einzigartig beschreiben. Noch nie wurde ein Film durch so viele vorangehende Projekte angetrieben. Die beiden „Iron Man“ Teile, „The incredible Hulk“, “Thor” und “Captain America“ boten (meistens) sehr gute Unterhaltung, doch viel interessanter war im Grunde, dass diese nur der Einstieg für einen Film über ein Team von Superhelden waren. Durch die Qualität der Vorgänger und den ersten Szenen waren die  Erwartungen unter Fans entsprechend hoch. Diese sind auch nötig um den Film nicht gegenüber dem „Konkurrenten“ in diesem Jahr – „Dark Knight Rises“  – untergehen zu lassen. Der neueste Batman Teil (Kinostart im Juli) wird  – wenn man das Credo „In Nolan we Trust“ befolgt  – voraussichtlich der bessere, weil anspruchsvollere Film sein. „Avengers“ steht diesem gegenüber als einer der unterhaltsamsten und kurzweiligsten Filme der letzten Zeit.

Die Geheimorganisation Shield arbeitet unter Nick Fury (Samuel L. Jackson) daran ein außerirdisches Artefakt – den Tesseract – zu nutzen. Zusammen mit der außerirdischen Rasse „Chitauri“ schafft es der machtbesessene Halbgott Loki jedoch, den Artefakt in seinen Besitz zu bekommen. Sein Ziel ist es, mit diesem die Chitauri auf die Erde zu bekommen und so die Menschheit zu versklaven. Um den Krieg gegen den übermächtigen Gegner zu gewinnen versammelt Nick Fury ein Team aus Superhelden. „Iron Man“, „Captain America“, „Thor“ und Bruce Banner/“Hulk“ sowie Hawkeye und Black Widow sind allesamt Superhelden, doch zusammen haben sie noch nie gearbeitet. Sie müssen zuerst zu einem Team werden um die Bedrohung abzuwenden.

Viel der neueren Comicverfilmungen haben versucht auf möglichst realistische Weise die Welt von Marvel oder DC auf die Leinwand zu bringen. „Avengers“ ist ein Gegenentwurf zu all den grimmigen, düsteren Comic –Adaptionen und komm  den traditionellen Superhelden-Comics wohl am nächsten: Er ist bunt, extrem witzig und auf Unterhaltung getrimmt. Ein Glücksgriff war dabei die Verpflichtung von „Buffy“-Erfinder und Comicautor Joss Whedon als Regisseur.  Er schafft es, das comichafte in „Avengers“ hervorzuheben, ohne dass es unangenehm oder lächerlich wirkt. Kaum einer der Vorgänger hat so viel mit Selbstironie gearbeitet wie die neueste Marvel-produktion. Kaum eine Minute vergeht,  in der nicht ein Oneliner oder eine amüsante Situation deutlich machen, dass man das alles nicht zu ernst nehmen sollte.

Gleichzeitig legt der Film trotzdem Wert auch die Charaktere . Das größte Problem bei einem Film mit einem Kollektiv, ist die Anzahl der  Figuren, die eine tiefere Charakterisierung erschwert. Whedon gelingt es dennoch allen Figuren die nötige Zeit einzuräumen, so dass diese nicht nur Männer in bunten Kostümen sind, sondern eine Persönlichkeit bekommen.  Sicherlich darf man keine shakespeareartigen Dialoge erwarten (außer vielleicht wenn Thor und Loki über ihre Familie sprechen), doch es ist überraschend wie der Film auch den bisher vernachlässigten Charakteren Leben einhaucht. Das Team wirkt zusammen gewürfelt, und dennoch ergeben die verschiedenen Helden dramaturgisch Sinn.  Natürlich bietet die Handlung nicht außergewöhnliches und einige Elemente sind nur bedingt „logisch“, doch das muss man verzeihen, denn schließlich will der Film Unterhaltung bieten und steuert einzig und allein auf eine riesige Actionszene zu, die wirklich beeindruckend geworden ist. Wenn das Team in den Straßen New York gegen die Alieninvasion kämpft, kann man nur mit großen Augen die ausufernde Action genießen. Das spektakulärste ist dabei die Figur des Hulks. Nach zwei enttäuschenden Filmen ist mit Mark Ruffalo der perfekte Bruce Banner gefunden  und jede einzelne Szene mit seinem Alter Ego Hulk ein neues Highlight.

Avengers macht einfach nur Spaß, so dass man am liebsten mit den Helden mitjubeln möchte. Trotz 140 Minuten Laufzeit ist der Film extrem kurzweilig und dabei lustiger als manche Komödien. Wer die comichafte Welt akzeptiert wird von dem Megaprojekt nicht enttäuscht werden. Selbst größte Sequelhasser werden sich nach dem Film auf eine Fortsetzung freuen.

Wertung 9/10


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