Ghost Rider 2 – Spirit of Vengenace

26 03 2012

Trashiger und chaotischer Film der nüchtern nur schwer zu ertragen ist

Eigentlich muss man vor den Machern der Ghost Rider Filme ja gewissen Respekt haben. Schon die Idee, das recht abstruse Konzept einmal zu verfilmen, – dazu noch mit Kultfigur Nicolas Cage – war gewagt. Dass der Film von 2007, der bei Kritik und Fans durchfiel und höchstens von Trash-Liebhabern goutiert wurde, jetzt auch noch eine Fortsetzung nach sich zieht ist fast schon etwas wahnsinnig (und dem doch recht bemerkenswerten Boxoffice von Teil1 geschuldet). Der zweite Teil geht sogar noch einen Schritt weiter, denn die Regisseure von „Crank“ reizen den Trashfaktor soweit aus, dass bei „Spirit of Vengeance“ gar kein wirklicher Film mehr zu sehen ist.

Johnny Blaze (Nicolas Cage) der mit dem Teufel (Ciaran Hinds) einen Pack geschlossen hat, ist nach Osteuropa geflohen, um den „Ghostrider“ ruhen zu lassen.  Als ein Abgesandter der Kirche  – Moreau – auf Blaze zukommt, soll Blaze einen Jungen vor dem Teufel beschützen. Als Gegenleistung bietet Moreau Johnny Blaze an ihn von seinem Fluch zu befreien. Doch um den Jungen zu retten muss Blaze den Ghost Rider in sich wieder erwecken.

Als ob es nicht reichen würde, die sonderbare Geschichte mit dem größten Star des Overactings zu besetzen, haben die Macher für „Spirit of Vengeance“ auch noch das Regieduo Mark Neveldine und Brian Taylor verpflichtet. Diese haben schon mit „Crank 2“ eine Art Anti-Film abgelegt, der auf jegliche Konventionen pfiff und dem Publikum im wahrsten Sinne des Wortes den Mittelfinger zeigte. Die Mischung aus grotesker Grundidee und überdrehter Regie ergibt eine explosive Mischung, was allerdings nicht unbedingt postiv gemeint ist, denn der Film ist ein einziges Chaos. Man hat nur selten das Gefühl dass die wilden Einfälle der Macher irgendeinen erzählerischen oder auch visuellen Sinn haben. Die Geschichte hat keinen Anfang bzw. ein Ende, springt von einer Szene zur nächsten, und obwohl der Film versucht durch die Beziehung von Blaze zu dem Jungen ein bisschen Tiefgang zu schaffen, sind sämtliche Wendungen entweder sinnlos oder völlig egal. Dazu wirken die Spezialeffekte (die zwar besser sind als im ersten Teil), sowie die Action auch beim zweiten Aufguss nicht wirklich interessant, so dass der Film irgendwann mehr an Fernsehproduktionen zumindest aber an DVD-Premieren erinnert. Einzig eine Actionszene in der Blaze  auf der Motorhaube eines Autos gegen einen Dämon kämpft bietet zumindest ein bisschen Kreativität. Ansonsten gibt kaum eine Minute in der man sich nicht über irgendetwas in dem Film wundert bzw. kopfschüttelnd fragt was das alles eigentlich soll. Ein völlig unmotivierter Schnitt auf den Ghost Rider der Feuer pinkelt, Dialoge jenseits der Schmerzgrenze und eine sekundenlange Sequenz mit einem manisch lachenden Nicolas Cage sind dabei die trashigen Highlights.

Man kann sich eigentlich gar nicht vorstellen, dass irgendetwas an Ghost Rider ernst gemeint ist, denn ein wirklicher Film ist „Spirit of Vengeance“ nicht. Es ist eine Aneinanderreihung von abstrusen Szenen die einzig und allein bestehen um vor dem Fernseher ein Trinkspiel unter Männer voranzutreiben. Das ist auch, was man den Film zu Gute halten muss: Er ist so schlecht dass er schon wieder extrem unterhaltsam ist. Für den Heimkinoabend in der Gruppe (inklusive Bier) ist er also bestens geeignet. Was anderes wollten die Macher vielleicht auch gar nicht bezwecken.

Wertung 1/10


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