Underworld Awakening

17 03 2012

Zusammen gestückelter Actionfilm ohne jeglichen Reiz

In der Underworld-Serie war Stil schon immer wichtiger als Inhalt. In den bisherigen Teilen legten die Regisseure immer mehr Wert auf Schauwerte, als auf Charaktere oder Handlung. Auch der vierte Streich besitzt dieselben Probleme, nur in verstärkter Form. Es ist ein inhaltsleerer, völlig zusammenhangsloser Film geworden. Leider wird er nicht mal durch seine Action aufgewertet, denn über weite Strecken wirkt „Underworld Awakening“ einfach nur billig.

Selene (Kate Beckinsale) kämpft erneut gegen allerhand Lykaner. Nachdem Michael stirbt wird sie gefangen genommen und eingefroren. Zwölf Jahre später wacht sie wieder in einer veränderten Welt auf. Die Vampire sind fast ausgerottet. Zusammen mit ihrer Tochter flieht sie aus einer Forschungseinrichtung und kämpft gegen diese Organisation, die versuchen spezielle mächtige Lykaner zu erschaffen.

Keinen Wert auf Handlung zu legen ist eine Sache, doch wie in „Underworld Awakening“ mit der Geschichte umgegangen wird ist schon grob fahrlässig. Die ersten zehn Minuten sind ein Fleckenteppich aus Szenen in der zuerst die Vorgeschichte abgehandelt wird. Doch auch im weiteren Verlauf scheint es keine wirkliche Story geben, die es sich lohnt zu erzählen. Die Macher scheinen sich für die eigenen Mythologie oder Regeln überhaupt nicht zu interessieren, so dass ein völlig zielloser und substanzloser Film heraus kommt. Es gibt keine Emotionen zwischen den handelnden Personen und vor allem keinen Rhythmus in der Erzählung. Underworld Awakening hangelt sich mit seiner attraktiven Hauptdarstellerin von einem Kampf zum nächsten, ohne jemals wirklich eine Entwicklung zu zeigen. Zuschauer die sich von mittelmäßiger Action begeistern lassen, werden vielleicht ihren Spaß haben, doch jeder andere wird enttäuscht. Trotz allerhand aufwändiger Kulissen und einem Budget von 70 Millionen wirkt die Produktion ziemlich billig. Egal wie viel Slow-Motion eingebaut wird, egal wie viel Blut spritzt: „Awakening“ möchte zwar cool wirken ist aber nur ein Möchtegern Actionfilm. Nur selten gelingen dem Film solide Szenen. Meist überwiegen die schwachen Effekte, so dass die Lykaner bisweilen fast ein bisschen an Harryhausens Stop-Motion erinnern. Dass der Film nicht nur einen richtigen Anfang vermissen lässt, sondern im Grunde auch keinen wirklichen Schluss hat rundet die ganze Sache negativ ab.

Schon im ersten Teil, der im Fahrwasser von Matrix entstanden ist, war en Coolness und die Hauptdarstellerin in Lederkleidung die zentralen Argumente für den Film. Doch dieser hatte zumindest noch eine gewisse Qualität. Beim erneuten Aufguss ist die Machart nur ermüdend. Zwischen der uninteressanten Geschichte, der schwachen Action und der unterforderten Kate Beckinsale gibt es kaum etwas dass die Aufmerksamkeit erregt. Man sollte erkennen wenn eine Franchise nichts Interessantes mehr zu erzählen hat.

Wertung 2/10

 


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