18.11.2011 – The Thing

21 11 2011

Durchschnittliches Remake für Horrorfans

In den 50er Jahren kamen Gruselfilme meist noch ohne aufwändige Masken oder Splattereffekte aus. In den 80er Jahren waren die Monstereffekte dann schon etwas expliziter mit den Blut- und Maskeneffekten. Jetzt ist eben CGI, das prägende Element der Filmlandschaft. „The Thing“ ist nach Nybys („Das Ding aus einer anderen Welt“) schwarz-weiß Version und Carpenters Horrorklassiker die dritte Verfilmung der Kurzgeschichte „Who goes there“. Der Film verlässt sich dabei auf seine Effekte und bietet durchschnittlichen Horror ohne die Klasse der Vorgänger zu erreichen.

Ein Forscherteam stößt in der Antarktis auf ein Raumschiff und eine außerirdische Lebensform, die scheinbar tot ist. Paläontologin Kate Lloyd (Mary Elizabeth Winstead) stößt zu dem Team norwegischer Forscher, um das Wesen zu untersuchen. Bei ihren Untersuchungen setzen sie das Alien frei, welches fortan bemüht ist, die Gemeinschaft Mitglied um Mitglied zu dezimieren. Das Alien ist jedoch in der Lage, jedwedes Lebewesen nachahmen. Das Team kann also keinen der Kollegen mehr trauen und muss versuchen das Wesen zu töten, bevor es die Antarktis verlassen kann.

Die Story, aber auch die Machart, orientiert sich stark an Carpenters Film (Der Klassiker von 1951 ist bei den meisten Horrorfans wenig bekannt und hat mit den beiden Nachfolgern kaum etwas zu tun) und ist eine Mischung aus Prequel und Remake. Carpenters Werk gilt unter seinen Fans als Meisterwerk und deswegen kann eine erneute Verfilmung auch nur enttäuschen. Qualitativ kommt der Film auch nicht an das „Original“ heran. Die Charaktere werden etwas fahrlässiger gehandhabt, deswegen kann man außer mit Kate mit kaum einer Person mit fiebern. Auch die Tatsache, dass die Forscher ein Ufo finden (Was bei dem Konzept des außerirdischen Wesens keinerlei Sinn macht) und das unlogische Verhalten des Aliens  stört etwas. Dadurch wirkt der Film lieblos und verkommt mehr und mehr zu einem Massenprodukt, das auf Effekte baut. Das ist in Ordnung, aber eben nichts Besonderes. Exemplarisch dafür ist der Showdown, der zwar Spannung erzeugt und einige Schocker hat, aber ähnlich abläuft wie in anderen Horrorfilmen. Es  wird das geliefert, was man erwartet: spannende Unterhaltung mit allerlei Spezialeffekten. Nur mit der Version von 82 sollte man den Film nicht vergleichen, denn auch die Effekte sind nicht so bahnbrechend wie damals. Mal wieder zeigt sich, dass CGI-Effekte in gewissen Bereichen mit „handgemachten“ Masken und Animatronics nicht mithalten können. Auch wenn das neue Monster effektiv ist, bleibt der Eindruck des künstlichen. Vor 30 Jahren wurden das Feuer und das Monster eben nicht animiert, sondern man sah echtes Feuer, das echte Materialien verbrannte. Egal was Fans behaupten – „The Thing“ hat seinen Stellenwert eben genau wegen diesen Effekten. Die Geschichte war solide, doch der herumkrabbelnde Kopf weckt weitaus mehr Erinnerungen als jeder gesprochene Satz.

Die Version von 2011 hat dieses Alleinstellungsmerkmal nicht mehr, deswegen ist der Film nicht mehr als solide Kost für Fans von Horrorfilmen. Diese werden, wenn man den Film als eigenständig betrachtet, von den blutigen Effekten und den Schockern zumindest zufriedengestellt. Die breite Masse kann „The Thing“ nicht begeistern.

Wertung 5/10


Aktionen

Information

Hinterlasse einen Kommentar