08.11.2011 – Paranormal Activity 3

13 11 2011

Horrorfilm, der kaum Neues bietet und dennoch überzeugt

Mit Paranormal Activity 3 geht die unglaublich erfolgreiche Dokumentarhorror-Reihe in die nächste Runde. Und eigentlich müsste man mittlerweile gar kein Wort mehr über den Film verlieren, denn im Grunde ist der dritte Teil nur eine Wiederholung der bekannten Abläufe aus den Vorgängern. Trotzdem schafft es der Film, mit seinen begrenzten Mitteln, wieder den Zuschauer zu gruseln – und mehr wollen die Macher gar nicht erreichen. Dazu macht der Film sogar einiges besser als der erste Teil der Serie. Hätte die Herangehensweise nicht langsam Ermüdungserscheinungen, wäre der dritte Teil ein richtig guter Horrorfilm.

Die Handlung setzt vor den bisherigen Teilen ein. Katie und Kristie sind noch Kinder. Das Kati mit ihrem unsichtbaren Freund Tobi spricht, kümmert ihre Mutter Julie und ihren Freund Dennis zuerst nicht, doch Dennis wird nach und nach Zeuge ungewöhnlicher Vorkommnisse. Er beginnt in der Wohnung Kameras zu installieren um der Sache auf den Grund zu gehen. Die Lage verschlimmert sich mit jeden Tag.

Wie alle Filme dieser Machart, hat auch dieser die gewohnten Schwächen: Eine richtige Handlung gibt es im Grunde nicht, die Inszenierung ist billig und alles verlässt sich nur auf Gruseleffekte. Doch wie in ähnlichen Filmen, schafft es der Film gerade durch die Einschränkungen über weite Strecken extrem spannend zu sein und die Schwächen zu überspielen. Das ist nicht selbstverständlich (wie Apollo 18 erst kürzlich gezeigt hat),  Ariel Schumann und Henry Joost, die mit ihrem Film „Catfish“ schon einmal mit dem Genre Dokumentarfilm gespielt haben, haben jedoch das Talent auch unspektakuläre Szenen spannend zu gestalten. Dabei schafft es der Film oft auch das Original zu übertrumpfen: Er hat weniger Leerlauf, effektreichere (wenn auch nicht so subtile) Szenen und bekommt gerade durch die Rolle der Kinder eine zusätzliche Ebene der Spannung. Dabei nutzen Sie gekonnt die altbekannten Mittel um bekannte Ängste beim Zuschauer zu wecken: die Dunkelheit, die kleinen Bewegungen im Setting und die Kamerawinkel erwecken immer ein Gefühl der Anspannung. Exemplarisch für die gesamte Serie, kann man anhand einer einzelnen Szene des Films die Stärken und Schwächen  ausmachen. In dieser folgt man einer installierten, aber sich bewegenden Kamera durch einen Teil der Wohnung.  Sie ist langwierig, sie ist fast unfreiwillig komisch, ist aber gerade dadurch was man sieht, bzw. erwartet zu sehen, effektiv und weit spannender als manch aufwändige Splatterfilm. Mehr will ein Film dieser Art gar nicht abliefern.

Der Film wird trotzdem eher als Abklatsch aufgenommen werden, was auch daran liegt, dass einige der Elemente fast 1:1 aus dem Original übernommen werden. Das ändert jedoch nichts daran, dass der dritte Teil ein sehr packender Horrorfilm ist. Die Serie ist so konzipiert, das man alle drei Teile unabhängig voneinander sehen kann. Und wenn man sich den letzten Eintrag objektiv und unabhängig von den bisherigen Teilen ansieht, ist es vielleicht sogar der beste der Serie. Der Überraschungseffekt, den der erste Teil noch hatte, bleibt mittlerweile natürlich aus.

Wertung 7/10


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